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Albert Juppenlatz Wieder ist einer der „Alten“ von uns gegangen, einer von denen, die trotz mancherlei Anfechtungen und oft sehr verdrießlicher Situationen unentwegt zu ihrer Überzeugung standen, für diese bei jeder Gelegenheit einstanden und warben, ohne dabei an das eigene Ich zu denken, nur das Wir im Auge behaltend, Albert Juppenlatz, geboren am 21. Januar 1855 in Neustadt- Wpr.[Westpreußen], starb am 1. Oktober [1928]. Er war als Zimmermann nicht nur fast sämtlichen Berliner Zimmerern bekannt, sondern auch einem nicht geringen Teil des Unternehmertums. Seit 1893 bei uns, den damaligen sogen. Lokalisten organisiert, stand er bis zu seinem Ableben immer mit in den ersten Reihen der kämpfenden Kameraden. Alle die schweren Kämpfe um die Erhaltung der auf dem Boden des Föderalismus stehenden Organisationen hat er mit durchlebt, und nicht zuletzt ist es ihm zu danken, dass der Verein der Zimmerer Berlins und Umgegend nicht ebenso wie die Vereinigungen der Maurer und Bauarbeiter Berlins im Jahre 1908 zu den Zentralisten übertraten. Die auch für ihn von der SPD und dem Zentralverband bereitgestellten Fleischtöpfe konnten ihn nicht verleiten, seine bisherige Gesinnung und Überzeugung zu ändern und mit in das „große Horn“ zu blasen. Er blieb sich selbst getreu, und nicht wenig ist es gerade ihm zu danken, dass trotz vorgegangener Absplitterung die Organisation der Zimmerer Berlins weiterbestand. Sie, die sich im Jahre 1897 mit all den anderen Lokalorganisationen zu einer Föderation zusammenschloß, die von 1900 bis 1921 den Namen: „Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften“ führte, von da ab „Freie Arbeiter-Union Deutschlands“ heißt, hat es neben anderen wackeren Kämpfern gerade unseren lieben Kameraden Albert Juppenlatz und dessen Tätigkeit mit am meisten zuzuschreiben, dass sie, die Zimmerorganisation, die heute mit den Maurern und Bauhilfsarbeitern Groß-Berlins eine Industrieorganisation bildet, auf der Höhe geblieben ist. Ein treuer, unentwegter Kämpfer, ein guter Kamerad ist von uns gegangen. Trauernd stehen wir an seiner Bahre mit dem Wunsche, dass seine Nachfahren, besonders die jungen Kollegen, seinem Beispiele folgen. Das würde ihm zur höchsten Ehre gereichen. F(ritz) K(ater) Aus: „Der Syndikalist“, Nr. 40/1928.
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