„Der Rufer“
Untertitel: Mitteilungsblatt der
freiheitlichen Arbeiter des Industriebezirkes Stuttgart
Herausgeber: FAUD (AS) Groß-Stuttgart
Erscheinungsort: Stuttgart
Erscheinungszeitraum: Nr. 1: Juni 1929,
Nr. 2: Oktober 1929
Seitenzahl: 4
Druck: A. Winkhart, Feuerbach
Redaktion: Fritz Spilger, Markstrasse 28,
Feuerbach
Geschäftsführung: Willi Dietrich,
Schwarenbertstrasse 69 III, Stuttgart-Ostheim
Rubriken: „Unsere Veranstaltungen“
Inhalt: „Zum Vagabundentreffen in
Stuttgart“, „Solidarität – Gegenseitige Hilfe“, „Gilde freiheitlicher
Bücherfreunde“,
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Geschichte: „Die Herausgabe des
Mitteilungsblattes erfolgt entsprechend den von den Gruppen Groß-Stuttgarts
gefaßten Beschlüssen. Der Zweck soll einmal der sein, unsere Mitglieder
organisatorisch und geistig etwas mehr zusammen zu führen und ferner
Außenstehende, aber uns freundschaftlich gesinnte Einzelmenschen und Gruppen
auf gemeinsame Arbeitsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Wir bitten unsere
Arbeit durch moralische und materielle Hilfe und Mitarbeit zu unterstützen,
um in dem Gewoge der Parteikämpfe einen kleinen Pfeiler zu schaffen, der es
sich zur Pflicht macht, innerhalb der eigenen Klasse, die positive, allen
nützliche Seite des Kampfes zu betonen. Wer schriftlich mitarbeiten will,
und wir bitten besonders unsere eigenen Genossen darum, möge seine
Zuschriften immer etwa bis 15. eines jeden Monats einsenden und ferner
einseitig beschreiben, um uns ein nochmaliges Abschreiben zu ersparen. Wir
bitten gleichzeitig am Anfang unserer Arbeit eventuelle Fehler zu
entschuldigen; uns dieselben trotzdem wissen zu lassen. Genossen haltet euch
schließlich noch vor Augen, dass wir bestrebt sein wollen, getreu den Ideen
des freiheitlichen Sozialismus unsere Stimme allen denen zu leihen, die mit
dem heutigen Staat, mit der ganzen verlogenen und versumpften
Gesellschaftsordnung innerlich fertig sind und auf ihre Art neue Wege
suchen. Nach Möglichkeit werden wir uns an Tatsachen zu halten haben, und
wir werden versuchen, nur auch wirklich gangbare Wege zu weisen und auch
selbst zu gehen.“
Wie aus dem Protokoll einer Frühjahrskonferenz
der Süddeutschen FAUD im April 1929 hervorgeht, war das Projekt nicht
unumstritten: „Ein Antrag der Gruppe Feuerbach beschäftigte sich mit
Herausgabe eines Mitteilungsblattes. Die Aussprache zeitigte, dass Stuttgart
versucht, allein ein Mitteilungsblatt herauszugeben in Verbindung mit den in
der Nähe liegenden Gruppen, die Hilfe zusicherten. Verschiedene waren der
Ansicht, dass die Mitteilungsblätter sich infolge des Raumes nicht gut für
Propaganda eignen, man sollte vielmehr Wert auf den ‚Syndikalist’ legen und
den für Hauspropaganda verwenden.“
Zur 2.
Ausgabe im Oktober 1929 vermerkte ein Polizeibericht: „Es ist bisher wenig
umfangreich und bringt u.a. die Veranstaltungen sowohl der FAUD, als auch
die der Antiautoritären sozialistischen Vereinigung, was aus dem Grunde
bemerkenswert ist, weil das Verhältnis zwischen FAUD u. Antiautoritärer
sozialistischer Vereinigung früher ein gespanntes war.“
Standort:
FES-Bonn
Wert für
Syndikalismusforschung: Regionalgeschichte mit Adressen.
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